Am heutigen Tag im Jahr 1990 wurde Homosexualität von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus der Liste der psychischen Erkrankungen gestrichen. Aus diesem Grund wird jedes Jahr am 17. Mai der internationale Tag gegen Homo- und Transphobie (Kurz: IDAHOBIT) gefeiert. Obwohl sich seit damals einiges verändert hat und sich die Lage der LGBTQI*-Community in der Schweiz scheinbar gebessert hat, befinden wir uns noch sehr weit weg von der vollständigen Gleichstellung. Gewalttätige Übergriffe, Beleidigungen und viele weitere Ausdrucksformen von Diskriminierung gegen gleichgeschlechtliche Paare und Transpersonen sind leider immer noch Alltag von queeren Personen.
Der Kanton Uri zeigt sein wahres Gesicht zuletzt bei den Wahlen für den “Schutz gegen Hass” für homo- und transsexuelle Personen, denn er stimmte als einer von nur drei Kantonen gegen die Vorlage. All diese Formen von Diskriminierung äussern sich in tragischen Statistiken. Eine Studie aus dem Vereinigten Königreich zeigt, dass mehr als die Hälfte aller Jugendlichen der LGBTQ*-Community von selbstverletzenden Gedanken, Selbstmordgedanken berichten und viel häufiger unter psychischen Problemen leiden. Der Drogenkonsum ist bei queeren Personen sieben Mal höher als bei heterosexuellen Personen und die Anzahl Alkoholabstürze doppelt so hoch.
Um sich gegen die Unterdrückung der LGBTIQ*-Community zu wehren, finden jedes Jahr weltweit zahlreiche Pride-Demonstration statt, die ihren Ursprung in den Stonewall-Riots haben. Auch in Zürich tagt jedes Jahr im Juni die “Zurich Pride”. In jüngster Vergangenheit treten aber vermehrt Grosskonzerne wie die Credit Suisse, UBS und Apple auf die Bühne - Unternehmen, die in Waffen Geld hineinpumpen, welche in Kriegsgebieten landen, in umweltschädliche Geschäfte investieren und ihre Produkte von verarmten Kindern unter miserablen Bedingungen produzieren lassen. An der Pride-Parade malen sie sich ein Regenbogen aufs Logo und treten als unschuldige und progressive Organisationen auf (“Pink-Washing”). Sie sind aber Vertreter eines Wirtschaftssystems, das von der Frauenunterdrückung und Rassismus als Spaltungsmechanismus profitiert. Ihr Interesse liegt nicht etwa in der Gleichstellung von queeren Personen, sondern lediglich in der Vermehrung ihres Profits.
Wir dürfen uns diesem System nicht hingeben und diesen Konzernen die Pride als Werbeplattform anbieten, denn so werden wir nie vollständige Gleichstellung erreichen. Wir müssen uns mit allen Unterdrückten solidarisieren und gemeinsam für eine Welt frei von allen Unterdrückungsformen kämpfen!
Komm in die JUSO und setze dich mit uns gemeinsam für eine solche Welt ein!